Bei Adalgeir im gelben Haus

Vom Dettifoss fahren wir die 85 weiter nach Norden bis zum Meer. Wir haben wieder bestes Wetter, blauer Himmel, blaues Meer und Sonnenschein.

Ganz oben am Zipfel der Halbinsel Tjörnes gibt es einen Campingplatz und direkt daneben steht ein knallgelbes kleines Haus und mehrere Torfhäuser. An der Strasse ist Werbung für das Museum Manarbakki. Wir halten an und erwarten ein Torfhausmuseum aber es kommt viel besser. Der Besitzer persönlich ein älterer Herr namens Adalgeir Egilsson empfängt uns und führt uns in das gelbe Haus. Der Eintritt kostet 1000 kr und dann fängt Adalgeir an zu erzählen und führt uns durch sein Haus namens Porshamar, welches er 1994 von Husavik nach hier umgezogen hat, also ab- und aufgebaut hat. Das Haus ist voll mit gesammelten Sachen aus verschiedenen Zeiten.

Wir erreichen die Nordküste.
Das Museum Manarbakki, bestehend aus dem gelben Haus und den Torfhäusern, die Adalgeir basierend auf alten Plänen nachgebaut hat.
Neben dem gelben Haus stehen die Torfhäuser von Adalgeir. Auch diese sind gefüllt mit Kuriositäten.
Adalgeir erklärt alle Details mit einer Begeisterung, dass man merkt, das in diesem Haus sein Herzblut steckt.
Ein Highlight ist eine Bayerische Tracht von seiner Frau. Als er erfährt, dass wir aus Bayern kommen freut er sich natürlich sehr.
Ein altes Telefon.
Ein integriertes Waffeleisen in einem Holzofenherd.
Das absolute Highlight ist eine über 300 Jahre alte blaue Perle aus der Wikinger Zeit, die er bei Erdarbeiten für seinen Hausbau gefunden hat. Ich bin mir nicht sicher ob er uns die Taschen füllt.
Eine andere Geschichte handelt von einer Flaschenpost, die ein Mann aus Erfurt von einem Kreuzfahrtschiff bei Grönland ins Wasser geworfen hat. Adalgeir hat sie am Stand gefunden und es entstand eine Brieffreundschaft.
Er hat auch einen Hund, einen isländischen Hütehund. Wir waren sofort Freunde.
Zum Abschluss noch eine spezielle Tasse für barttragende Cappuccino- Trinker.

Ich habe bestimmt 100 Fotos von Kuriositäten aus dem Gelben Haus und aus den Torfhäusern. Wir waren über eine Stunde bei Adalgeir und es war ein Highlight.

Er ist schon sehr alt und lebt dort allein. Seine Frau ist schon in einem Altenheim in Husavik, aber er kann sich nicht trennen von seinem gelben Haus.
Ich vergaß, ein Boot hat er auch. Es ist seetüchtig und er hat es von einem Bekannten übernommen, der es nicht mehr braucht. Er sammelt halt alles.

Wir fahren weiter nach Husvik, ein kleiner quirliger Ort und ein Zentrum für Walsafaris. Hier gibt es auch ein Walmuseum. Safari machen wir keine, weil wir schon zweimal eine gemacht haben und auch die Zeit knapp wird. Aber wir gehen ins Museum.

Husavik ein Walsafizentrum
Walbeobachtungsschiffe liegen im Hafen und die Touristen, eingepackt in fette Neopränwärmeanzüge fahren zu Scharren raus zu den Walen.
Im Walmuseum gibt es einen guten Film und natürlich Walskelette aller Wale zu sehen. Hier ein Orca.
Beeindruckend die Grösse eines Walherz.
Es geht weiter zu unserer nächsten Station Myvatn, eine der spektakulärsten Vulkangebiete an der Ringstraße.
Riesige Vulkankegel säumen schon den Weg.
Am Abend erreichen wir das Guesthouse Birkin Nature Lodge, sensationell inmitten eines mit Birken zugewachsenen Vulkanfeld gelegen.